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Rückkehr aus Übersee - mäßige Bilanz

Montag, 4.Dezember 2006

Nach zweieinhalb anstrengenden Wochen bin ich heute morgen um 9.35 am Innsbrucker Flughafen angekommen. Ich bin froh, jetzt wieder daheim zu sein, denn die Amerika-Tournee wurde aufgrund der extremen Kälte (bis zu -25 Grad) und der Höhe von über 3000 Metern zu einem Kraftakt.

Wie sieht meine Übersee-Bilanz aus? In Lake Louise landete ich in der Abfahrt auf dem 12. Rang. Eigentlich kein schlechtes Resultat zum Auftakt, angesichts meiner Trainingsleistungen war ich allerdings schon ein wenig enttäuscht über diese Platzierung: Im ersten Training für die Abfahrt fuhr ich Bestzeit, im zweiten auf Rang zwei und im dritten Training landete ich auf Rang fünf. Somit waren die Erwartungen für das Rennen relativ hoch. Ich kann mir allerdings selbst nichts vorwerfen, ich habe versucht, alles zu geben und einen guten, lockeren Lauf runterzulegen. Leider hatte ich schon nach dem Gleitstück bei der ersten Zwischenzeit fast eine Sekunde Rückstand, damit war keine Top-Platzierung mehr möglich.

Beim Super G tags darauf wurde ich 15. Ich habe eigentlich keine gröberen Fehler gemacht - richtig schnell war ich allerdings auch nicht, wie das Resultat zeigte.

Ich reiste dennoch mit einem sehr guten Gefühl nach Beaver Creek an, weil ich wusste, dass ich eigentlich gut drauf bin und eine Top-Platzierung möglich ist.  Das erste Training für die Abfahrt lieferte die Bestätigung - Rang vier. Hochmotiviert startete ich am darauffolgenden Tag in die Abfahrt, und fuhr die zweitschnellste Zeit hinter Bode Miller. Die Raubvogel-Piste verlangte uns Läufern wirklich alles ab, war extrem schnell und eisig. Ich fühlte mich aber sehr gut während meiner Fahrt und war mit dem Ergebnis überaus zufrieden. Doch leider war diese Abfahrt Teil der Superkombination - und so musste ich nur wenige Stunden später die Slalomskier anschnallen und mich durch einen sehr langen und schwierigen Slalom quälen - was mich schließlich auf Rang 18 zurückwarf.

Naja, meine gute Abfahrtsleistung gab mir dennoch Zuversicht für die Spezialabfahrt am nächsten Tag. Die Bedingungen waren überaus schwierig, es schneite, es war windig und die Sicht war dadurch recht schlecht. Dennoch merkte ich schon nach den ersten Toren, dass ich einen superschnellen Ski angeschnallt hatte und war bereit, alles zu geben. Nach dem Gleitstück stürzte ich mich mit vollem Risiko in den Steilhang - und erwischte die Einfahrt perfekt. Doch dann passierte es: Bei einer Geschwindigkeit von etwa 110km/h griff der Ski plötzlich und es trieb mich sehr stark in die Richtung vom nächsten Tor. Schon bei der Anfahrt auf das Tor merkte ich, dass es sich nicht mehr ausgehen würde und versuchte noch, mich klein zu machen, um am Tor vorbei zu kommen. Doch es gelang mir nicht mehr - ich rammte das Tor mit voller Wucht, machte eine 180 Grad-Drehung, fuhr noch einige Meter rückwärts über den Steilhang hinunter, ehe ich dann stürzte. Instinktiv habe ich versucht, meine Beine hoch zu halten, um die Knie zu schützen. Ich habe den Sturz auch unbeschadet überstanden - zurück blieb eine große Enttäsuchung. Bitteres Detail am Rande: Die Analysen haben im Nachhinein ergeben, dass ich kurz vor der Stelle, an der ich ausgeschieden bin, um 2/10 schneller gewesen wäre als der spätere Sieger Bode Miller.

Neuer Tag, neues Glück, sagte ich mir: Der Riesentorlauf stand am Programm. Ich ging mit Startnummer 26 ins Rennen und fuhr im ersten Durchgang auf den 16 Rang. Keine Glanzleistung aber alles offen für den zweiten Durchgang, dachte ich mir, und versuchte dann auch voll zu attackieren. Dies gelang mir dann leider nicht ganz, ich habe zwei schwere Fehler gemacht und wurde so noch auf Rang 19 zurückgeworfen.

Somit komme ich also ohne eine Top Ten Platzierung zurück nach Österreich und hoffe, dass in einem der nächsten Rennen das Glück auf meiner Seite ist und ich nicht nur in den Trainings ganz vorne mitfahren kann...