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Ankunft in Lake Louise

Dienstag, 22. November 2005

Heute melde ich mich aus Lake Louise, wo am Wochenende die ersten Speed-Bewerbe dieses Winters stattfinden. Wir haben am gestrigen Montag in Sun Peaks (wo wir uns ja in den vergangenen zwei Wochen auf die Übersee-Rennen vorbereitet haben) noch Riesentorlauf trainiert und sind dann mit dem Auto in Richtung Lake Louise aufgebrochen. Die Fahrt dauerte etwa fünf Stunden und bot die Gelegenheit, mal ein bisschen etwas von der Landschaft zu sehen. Normalerweise beschränkt sich unser „Sightseeing“ ja auf die kurze Fahrt vom Flughafen ins Hotel. Ich war ehrlich gesagt ziemlich überrascht von der Unordentlichkeit und dem „Saustall“, der hier vielerorts herrscht. In Kamloops, wo wir zu Beginn unseres Trainingscamps mit dem Flugzeug angekommen sind, befindet sich beispielsweise mitten in der Stadt ein riesiger Schrottplatz. Kaputte Baumaschinen und Autos werden einfach in den Gärten „entsorgt“ und die Häuser sehen zum Großteil sehr alt und heruntergekommen aus. Neben diesen Eindrücken bot sich uns allerdings ein wunderschönes Landschaftsbild, vor allem Lake Louise liegt sehr idyllisch an einem See. Wir wohnen hier im „Chateau Lake Louise“, ein sehr nobles Hotel, wie der Name schon sagt, unweit der Rennstrecke. Das Wetter ist zurzeit wunderschön, es scheint die Sonne und wir fiebern schon alle unserem ersten Abfahrtstraining am morgigen Mittwoch entgegen.

Rückblickend auf Sun Peaks muss ich sagen, dass das Training für mich leider nicht so optimal war, wie ich es mir erhofft hätte. Unsere Trainer haben zwar alles menschenmögliche getan, um perfekte Verhältnisse zu schaffen, doch leider wollte das Wetter nicht ganz mitspielen, wie ich schon letzte Woche geschildert habe. Zwar verzog sich in den letzten Tagen der Nebel, allerdings wurde es zu warm, worunter natürlich auch die Piste litt. Die Piste an sich, die Lage und die Liftanlagen in Sun Peaks eignen sich ansonsten ideal für unsere Trainingszwecke.

Somit habe ich einen kleinen Trainingsrückstand und kann schwer sagen, wie es mir die nächsten Tage hier in Lake Louise ergehen wird.

Wir fahren hier auf einer reinen Kunstschneepiste, wie wir sie bei uns zu Hause eigentlich nie vorfinden. Aus diesem Grund reisen wir  immer schon zwei Wochen vor Beginn der Rennen an, um uns auf diese Verhältnissen optimal vorbereiten und das richtige Material herausfiltern zu können. Der Kunstschnee hier zeichnet sich durch eine ganz eigene Charakteristik aus und ist normalerweise sehr trocken, heuer allerdings sind die Temperaturen sehr hoch und deshalb hat sich der Kunstschnee in einen sogenannten „Frühjahrsschnee“, wie wir dazu sagen, verwandelt. Jeder kennt die Verhältnisse, die auf unseren heimischen Pisten herrschen, wenn man im Frühjahr, wenn’s bereits wärmer wird, Schi fahren geht. So ähnliche Bedingungen finden wir heuer in Kanada vor, wie gesagt eher untypisch, denn normalerweise ist der Schnee viel trockener.

Nichtsdestotrotz freue ich mich auf die bevorstehenden Rennen am Wochenende. Der Weltcupauftakt in Sölden liegt ja schon wieder einige Wochen zurück und es wird Zeit, dass es nun richtig losgeht!

Wir fahren hier insgesamt drei Abfahrtstrainings, am Samstag findet dann die Abfahrt und am Sonntag der Super G statt.

Heute stehen noch Videoanalysen vom gestrigen Riesentorlauftraining am Programm und dann werde ich mich wie üblich auf den Ergometer setzen. Ich hoffe, dass das Programm der nächsten Tag planmäßig über die Bühne gehen wird - im Gegensatz zu Sun Peaks herrscht hier in Lake Louise nämlich Schneemangel.